pfarrei Prettau

Die Pfarrkirche zum Hl. Valentin



Die Pfarrkirche St. Valentin in Prettau wurde in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts an Stelle einer kleinen Kapelle im spätgotischen Stil errichtet und im Jahre 1489 geweiht.

Aus dieser Zeit stammt noch die Darstellung des Hl. Christophorus an der südlichen Außenmauer der Pfarrkirche.

 

Der neugotische Hauptaltar aus der Mitte des 19. Jh.s zeigt eine Darstellung des Kirchenpatrons, nämlich des Hl. Valentin von Rätien, ein Werk des Malers Franz Sebald Unterberger aus Cavalese. Links davon ist eine Statue des Hl. Silvester zu sehen, auf der rechten Seite ist der Hl. Wolfgang dargestellt.

 

Die beiden Seitenaltäre stammen ebenfalls aus derselben Zeit und wurden von Josef Stauder aus Innichen und Josef Gasser aus Prägraten geschaffen. Aus den Händen des Malers Peter Kachler aus St. Georgen stammen die Darstellung Marias mit dem Kinde auf dem linken Seitenaltar und die Darstellung der Hl. Barbara als Schutzpatronin der Bergleute am rechten Seitenaltar.

 

Zum einen ist dies der Flügelaltar, zu sehen an der linken Wand im Altarraum. Der Altar besteht aus der Haupttafel in Form eines stehenden Rechteckes mit zwei Flügeln, darunter der Predella und darüber die Figuren der Heiligen Ursula, Kilian und Oswald, denen die Hl.-Geist-Kirche geweiht wurde.

 

Einige Votivbilder aus der Hl.-Geist-Kirche sind ebenfalls in der Pfarrkirche verwahrt. Die Votivtafeln zeigen religiöse Motive in Verbindung mit prägenden Ereignissen aus dem Leben der Bergknappen, zu dessen Dank sie gestiftet wurden.

 

Heilig Geist Kirche

Am Talschluss des Ahrntales, genau genommen in Kasern, befindet sich ein Kleinod aus dem 15. Jahrhundert.

 

Das Heilig-Geist-Kirchlein, nach wie vor ein beliebter Wallfahrtsort für Pilger aus Nah und Fern, ist am Talschluss des Ahrntales zu finden.

 

Das schmucke Kirchlein in Kasern wurde einst als Kapelle für Bergwerksarbeiter errichtet.

 

Umgeben von einer Naturlandschaft, die ihresgleichen sucht – die Heilig-Geist-Kirche.

Die Wallfahrtskirche Hl. Geist liegt eine gute halbe Wegstunde hinter der Ortschaft Kasern im Talschluss des Ahrntales.

 

Von Kasern aus führt ein Kreuzweg die Wallfahrer über ein Stück des alten Tauernweges zum Hl. Geist.-Kirchlein. Der Kreuzweg stellt an 15 überdachten Holzsäulen mit eingeschnitzten Reliefs die Leidensgeschichte Jesu dar; geschaffen wurden die Reliefs von Schülern der Schnitzschule St. Jakob.

 

Die Kirche ist von Almgründen umgeben. Ein dahinter aufragender Felsen schützt sie vor Lawinen, die immer wieder vom linksseitigen Talhang abgehen. Die Engstelle zwischen Felsen und Kirche wurde einst als sogenannter „Schliefstein“ genutzt. Wer darunter durchkroch, streifte nach allgemeiner Überzeugung seine Sünden ab und befreite sich so von ihnen. Die Ummauerung des zur Kirche gehörenden Grundes zeigt die Größe des ehemaligen Friedhofes an, in dem die auf den Jöchern in Prettau umgekommenen Grenzgänger begraben wurden.

 

Die heute bestehende Kirche wurde am 22. Juni 1455 vom damaligen Brixner Fürstbischof Kardinal Nikolaus Cusanus geweiht. Er weihte sie zu Ehren des Heiligen Geistes, den Altar aber zu Ehren der heiligen Ursula, des heiligen Kilian und des heiligen Königs Oswald.

 

Der wohl bekannteste Kultgegenstand der Hl-Geist-Kirche ist das durchschossene Kreuz. Der Legende nach stand es einst als Wegkreuz in der Nähe der Kirche am Brunnlasbichl und wurde von einem Schützen, der zu einem Wettschießen in den Pinzgau hinüberging, als Zielscheibe benutzt. Auf dem Rückweg tötete der Stier, den er beim Wettschießen als ersten Preis gewonnen hatte, den Schützen genau an der Stelle, wo er frevelnd auf das Kreuz geschossen hatte. Dieser Herrgott mit den drei Schusslöchern in der Brust wird von den Ahrntalern jedes Jahr nach Ehrenburg mitgetragen, wenn sie sich von Prettau dorthin auf den Kreuzgang aufmachen. Auch dieses Kreuz wird in der Pfarrkirche von Prettau verwahrt.

 

Das Gnadenbild, das von den Wallfahrern verehrt wird, stellt die Heilige Dreifaltigkeit in der Form des sogenannten Gnadenstuhles dar. Ein Engel trägt einen auf Wolken aufliegenden Stuhl, auf dem Gottvater sitzt, der seinerseits das Kreuz hält, auf dem der Gottessohn gekreuzigt ist. Auf dem Querbalken des Kreuzes ruht der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.

 

Bei einer Restaurierung der gotischen Kirche in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Fresken aus der Erbauungszeit freigelegt, welche die spitz zulaufenden Wandfelder des Chores zieren.

 

Die Kupferkiesplatte an der rechten Wand des Kirchenschiffes ist aus Prettauer Kupferkies gehauen. Sie trägt die Jahreszahl 1698, weil in diesem Jahr der St.-Nikolaus-Herrenbau-Stollen des Bergwerkes auf Erz stieß, darüber das sogenannte Gezähe (d. i. Schlagl und Eisen gekreuzt, die zwei wichtigsten Werkzeuge der Bergleute) und ganz oben die Wappen der damaligen Gewerken (Bergbauunternehmer), der Grafen von Tannenberg und der Freiherren von Sternbach. Die dazugehörige Votivtafel wird in der Pfarrkirche verwahrt.

 

Ein bedeutender Teil der mobilen künstlerischen Ausstattung der Kirche ist jedoch aus Sicherheitsgründen in die  Pfarrkirche zum heiligen Valentin nach Prettau gebracht worden. Dazu gehört der Flügelalter, die Drei-Figuren-Gruppe, welche die Dreifaltigkeit darstellt, und einige Votivbilder.